Die Szene - Dr. Sommer & die Bravo


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Die Jugend war als Markt entdeckt. 

Sie hatte ihre eigene Lektüre:
BRAVO oder MusikExpress fanden sich in jeder Schultasche.


Und in der BRAVO war eine Revolution für sich versteckt:
die gesammelten Werke von Herrn Dr. Sommer.

Aus den vielen Interviews mit den Musikerkollegen weiß
ich heute, dass es offenbar auch dringend notwendig war,
denn mit der neuen Musik kamen offensichtlich auch
eine neue Moral in die Köpfe der Akteure. Mädels und
Alkohol waren - so scheint es - die Hauptmotivation
vieler Musikanten und ihrer vor allem weiblichen Fans


  Dr. Sommer

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Die 60er Jahre sind das Jahrzehnt der sexuellen Revolution. 1961 kommt die Pille auf den Markt und mit ihr die allmähliche Liberaliserung der sexuellen Moral. Doch noch gibt es heftige Gegenbewegungen, noch gilt der Kuppeleiparagraph, noch ist Homosexualität strafbar, noch gibt es Zoff um die Sexualaufklärung, z.B. um die Filme von Oswalt Kolle. Ende der 60er beginnt sich manches zu ändern, so auch die bislang geltenden Rollenmuster von Männern und Frauen. Die neu entstehende Frauenbewegung fordert schlicht "die Hälfte des Himmels". Schließlich wird Sex zur Ware: Filme, Bücher und Zeitschriften überschwemmen den Markt, Sex hält Einzug im Fernsehen und wird gezielt in der Werbung verwendet, um Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben.

  • Revolution des Sex

Zu Beginn des Jahrzehnts hatte noch alles seine Ordnung. Anstandsregeln legten fest, wo und wieweit sich Frauen und Männer näher kommen durften. Die Tanzschule war häufig der erste und einzige Ort, an dem man auf Tuchfühlung gehen durfte.


Quelle: Sonntag in Franken 25.10,2009

Bravo Logo


Die Jugend der 60er hatte erstmals ein eigenes Sprachrohr: Die Bravo



http://www.wilhelm-fabry-museum.de/si.cms/main.php?siLANG=de&ID=E53

Erfinder der Zeitschrift waren der Kolumnist Peter Boenisch und der Verleger Helmut Kindler. Die am 26. August 1956 im Münchener Kindler & Schiermeyer-Verlag erschienene Erstausgabe 'Bravo - Zeitschrift für Film und Fernsehen' kostete 50 Pfennig. Die Startauflage lag bei 30.000 Exemplaren (laut Pressesprecherin der Bravo). Das Heft 13/57 erschien am 31. März 1957 mit dem neuen Untertitel „Die Zeitschrift mit dem jungen Herzen“ und dem Zusatz „Film, Fernsehen, Schlager“, der aber bald verschwand. Ab Heft 34/57 (13. August 1957, 200.000 Exemplare) gab es keine Untertitel mehr. Bis Mitte 1959 erhöht sich die Anzahl der Exemplare auf 523.000 Stück.

Seit 1968 erscheint sie jede Woche bei der Bauer Media Group, die ihren Hauptsitz in Hamburg hat; Redaktionssitz ist aber in München. 1979 erreichte das Magazin eine Druckauflage von 1.830.700 Exemplaren. Noch 1996 wurden pro Ausgabe etwa 1,4 Millionen Hefte verkauft. Danach sank die Auflage auf heute durchschnittlich 493.132 verkaufte Exemplare pro Ausgabe (Stand 2. Quartal 2009).



BRAVO
als Spiegelbild des Zeitgeistes

von den Wirtschaftswunderjahren (Amerikanisierung, die Entde-
ckung des Teenagers als Kon- sumentenpotential) über die 60er Jahre (Beat, Hippies, APO)

Es gibt wohl kein zweites Jugendmagazin auf der ganzen Welt, das so intensive Zielgruppenanalysen und Zielgruppenkommunikation betreibt. BRAVO steht damit zentral für die professionelle Kommerzialisierung der jugendlichen Freizeitwelten.

Sexualität

Ab Heft 43/1969 wurde das Thema Sexualaufklärung neben dem Starkult zu einem zweiten tragenden Element der BRAVO: Dr. Sommer betrat die Bühne.





Die Kommerzialisierung von Jugend(kulturen)

Wie kein anderes Medium zuvor setzte BRAVO als Maßstab für künstlerische Qualität und die Berichterstattung den kommerziellen Erfolg. Von Anfang an widmete BRAVO den Aspekten der Vermarktung (Charts und andere kommerzielle Ranglisten) genauso viel Platz wie den künstlerischen Leistungen der Stars und nutzte auch zur Messung des kommerziellen Erfolges eine reichhaltige Palette modernster Methoden (Otto-Wahl, repräsentative EMNID-Studien, quantitative Leserbriefanalysen etc.).