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Hippies, Freaks und Blumenkinder
Blumenkinder nennt man Hippies, weil die Begründer
der Bewegung in den USA Ende der 60er Jahre den Begriff "Flower Power"
prägen. Als Ausdruck des Protestes gegen die bürgerliche
Gesellschaft symbolisieren Blumen das Ideal einer humaneren Welt.
Weltbekannt der Song "If you' re goin' San Francisco, be sure to wear
some flowers in your hair"
Scott McKenzie
So stecken Demonstranten während der
Studentenproteste 1966 an der Berkeley-Universität in Kalifornien
den Soldaten der Nationalgarde Blumen in die Gewehrläufe und
zünden so den Funken für das "Anti War Movement". Auch der
Begriff "Freak" bekommt in dieser Zeit eine neue Bedeutung. Eigentlich
werden damit behinderte oder missgebildete Menschen am Rande der
Gesellschaft bezeichnet. Die Hippies erweitern den Begriff auf alle
Außenseiter der Gesellschaft. Er wird zum Synonym für das
Aussteigen aus der Bürgerlichkeit.
"Make Love, Not War!" Mit den Hippies blüht eine
massive Antikriegsbewegung auf, die sich über die Grenzen der USA
ausweitet.
In der extrem prüden Nachkriegszeit, bei der hohen pseudomoralischen Kraft der Kirche (Sex nur verheiratet) und inmitten eines frus- trierten, verklemmten und sexunkundigen Um- feldes bedurfte es schon einer kleinen Revolu- tion in den 1960ern und 70ern, um dies zu verwirklichen. Die Nachkriegszeit war extrem körperfeindlich, ein nackter Busen in einem Film (Marlene Dietrich) löste einen Skandal aus. Heuchelei pur! Das kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen. Seitdem ist freie Liebe und freier Sex möglich und wird praktiziert, ... wenn mann/frau individuell dies wollen.
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Wie im
August 1963, als Martin Luther King 250.000 Menschen an seinem Traum
von der Gleichheit zwischen Schwarz und Weiß teilhaben
lässt, beginnt der studentische "March on the Pentagon" am 21.
Oktober 1967 am Lincoln Memorial Denkmal in Washington. Rund 120.000
Demonstranten stoßen auf eine Mauer von bewaffneten Polizisten
vor dem Verteidigungsministerium.
Natürlich blieben auch Gegenreaktionen nicht aus ....
Drogen, Verweigerung und Aufruhr gab es natürlich auch, LSD war
ein Kult - Heroin das Ende!
Die Musik der Hippies ging Flower-Power à la Mamas & Papas
über Rockmusik mit zeitgenössischen Texten hin zur
Under-ground
und "Psychedelic Music" von Jefferson Airplane, Velvet Underground und
anderen.
Das von Popkünstler ANDY WARHOL ge-
staltete Plattencover mit der Banane
bewies das Entstehen einer grenzüber-schreitenden Kultur.
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Zwischen APO und Kommune - die deutschen Blumenkinder
In Deutschland ist die Jugendbe-wegung der 60er Jahre
von Anfang an viel politischer und von Studenten dominiert. Im
Mittelpunkt steht natürlich der Krieg in Vietnam auf der Liste der
potentiellen Feinde. Doch es gibt noch mehr Fronten des Protestes.
Während man sich von den amerikanischen Besatzern, die sich als
die Retter Deutschlands aufspielten, loszusagen versucht, gilt es
auch, mit den Eltern abzurechnen, die Hitler und den Zweiten Weltkrieg
möglich gemacht hatten. Zumal viele ehemalige
Nazi- Funktionäre in den 60er Jahren wieder an den Schalthebeln
der Macht sitzen. 1967 wird vor allem gegen den Besuch des Schahs von
Persien demonstriert. Es kommt zu Ausschreitungen, während derer
der Student Benno Ohnesorg von der Polizei erschossen wird.
Die Situation eskaliert, als im April 1968 der
Studentenführer Rudi Dutschke durch ein Attentat eines geistig
Verwirr- ten schwer verletzt wird. Das Attentat führt zu schweren
Ausschreitungen, das Hochhaus von Axel Springer, der in sei- nen
Zeitungen mehrfach gegen Dutsch- ke gehetzt hat, wird in Brand gesteckt.
Neben den politischen Zielen stehen bei den deutschen
Hippies alternative Lebensformen im Mittelpunkt.
Kommunen nennen sie
die ersten Wohn- gemeinschaften, die Mitte der 60er Jahre in Berlin
entstehen. Die erste Kommune, die von sich reden macht, ist die
"Kommune 1". Prominenteste Mit- glieder sind Rainer Langhans, Dieter
Kunzelmann, Fritz Teufel und Uschi Obermeier. Bürgerliche Tugenden
wie Ordnung, Sauberkeit und Anpassung bleiben vor der Wohnungstür.
Mit Grup- pensex, kollektivem Drogenkonsum und bewusster Unsauberkeit
wird dem Spie- ßertum mit seiner Triebunterdrückung und
Leistungsorientierung etwas entgegengehalten.
Hans Langhans & Uschi Obermaier
Interessantes Buch über die Kommune:
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Auch Bayreuth hatte natürlich seine
Ecken für die Kiffergemeinde. Dazu erreichte mich diese Mail
"ich bin ja
selbst schon am Kramen in meinem Gedächtnis.
Beispiel:
die "Hüttn" in der Sophienstrasse gleich hinter der Mohrenapotheke
war ein richtiger kleiner Drogentempel. Da haben die braven
Bayreuther
Bürger den Gehsteig gewechselt.
Oder die
Konzerte im Stadl, also dem Brandenburger Kulturstadl. Das war in
dieser
Zeit ein abgewirtschafteter Tanzschuppen. Aber sehr beliebt.
Und die
Hacienda von der Glenkbrauerei. Auch so ein
Sündenpfuhl. Schade,
daß der Glenk'n Heiner schon gestorben ist, der hat das ja
erfunden. Die
echten Bayreuther sprechen auch heute noch von der Hacienda, und nicht
vom
"Glenksaal".
jaja, die
Erinnerungen. Seufz.
Das
Hinterzimmer vom Wunsch am Marktplatz (später hieß es wohl
"Quick"). Da saß die Kiffergemeinde. Und hinter dem
Hinterzimmer war sogar noch ein weiteres, noch "schlimmeres".
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Und
noch
ne
mail
...
Es wäre schön, wenn vielleicht die Hüttn und der Wunsch noch etwas mehr ins Rampen- licht auf der HP kommen würde (zur Zeit findet man diese Sachen nur in der Rubrik "Hippies und andere Bürgerschrecks"). Apropo Bürgerschreck: man nannte uns Gammler, wir hielten uns nachts entweder beim Hertie auf oder bettelten Geld für Lambrusco und verzogen uns damit in den Hofgarten.
Die Kneipentour sah meist so aus. Zuerst in den Keller, dann den größten Teil des Abends in die Hüttn und auf dem Weg zum Bahnhof ins Corso. Da aber der letzte Zug um 22.10 nach Kirchenlaibach fuhr, kehrten wir meist bis zum Ende ins Corso zurück und verbrachten den Rest der Nacht bis zum Frühzug (5:15 Uhr) auf dem Bahnhof (wenn uns nicht die Bahnpolizei verjagte!).
Wie schon erwähnt, mir kommen beim Betrachten sehr viel Erinnerungen hoch (sind ALLE schön!). Ich hab jetzt auch mal in meinem Fundus nachgesehen und ein paar Autogrammkarten rausgekramt. Ich leg sie einfach mal als kleine Bilder bei. Wenn Du was davon brauchen kannst, kann ich sie ja in besserer Qualität einscannen.
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Pepitas: anderes Bild wie auf HP, mit Scharf Werner (übrigens: Bei den Pepitas hat kurze Zeit auch Jeff Beer gespielt. Der hat dann später Percussion studiert, war dann bei der deutsch-holändisch-schottischen Formation "Odin", mit denen er in Neusorg auftrat und wohnt heute als Künstler (Malen, Skulpturen) in Gumpen bei Tirschenreuth Chapman Six: sind auf der HP ohne Bild, mit Original-Autogrammen und mein "Highlight": die Scorpions (nicht die aus Hannover!) ich weiß nur noch soviel, dass die beiden Engländer Gary (guitar) und Chris (organ) in Kirchenlaibach wohnten und bie der Band noch ein Kirchenlaibacher dabei war und sie saugute Musik machten. Wo sie auftraten, weiß ich aber nicht mehr.
Noch ein paar Erinnerungen: in Neusorg sah ich auch "Ihre Kinder", "Kin Pin Meh", "The Troggs" (die Original), die "Chris Braun Band" und noch ein paar andere klasse Bands.
Bei uns wohnte in einer Einöde um 1975 rum mal eine Musikkommune aus Mannheim, die "Truckers Dream Band". Das war eine klassische Kifferband so a la Grateful Dead, sie hatten nur einen einzigen Auftritt, im "Sandberg-Saal" in Neustadt am Kulm. Davon müßte ich auch noch irgendwo ein Plakat haben.
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Links zum Weiterlesen:
http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/lebensformen/hippies/index.jsp
http://www.history.de/history-themenseiten/microsites/microsite-die-hippies.html
http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=7914447&aref=image017/SP1998/025/SP199802500800080.pdf&thumb=false
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