Musik & Zeitgeist


- Die Single Charts
- Radio Luxemburg
- Hits des Jahres
- Schlagzeilen
- Rundfunk in Bayern
- Musikszene Bayreuth
- Musik_aktiv
- Dr. Tony Schwaegerl
- AGENTUREN - Alfred Kolb






Kofferradio

Radio Luxemburg


In den 60 er Jahren gab es keinen Tag ohne die "fröhlichen Wellen"...
Als Kinder und Jugendliche hörten wir bis weit in die 70er Jahre hinein täglich Radio Luxenburg auf Mittelwelle, mit den aktuellsten deutschen Schlagern .

Damals gefiel uns der lockere fröhliche Moderations- stil aller Sprecher und Sprecherinnen, dieses " auf du und du" mit den Hörern, offen, ungezwungen, flott und peppig.

Moderatoren wie Camillo Felgen, Dieter Thomas Heck, Frank Elstner, Jochen Pützenbacher, " Helga" und " Monika " waren die Garanten für moderne Unterhaltung .

Da wurde auch öfters mal gelacht und geblödelt, nicht zu vergleichen mit den damals biederen und lehrhaften Ansagen der öffentlich - rechtlichen " Anstalten."

Und Frank Elstner quasselte dauernd, dass er doch eigentlich Tim hieße, aber Radio Luxemburg schon einen Tim hätte, und er sich deswegen umbenennen musste.

Zu den populärsten Sendungen gehörte die "Hitparade", mittags "Die Luxemburger Funkkantine" , und morgens " Der fröhlich Wecker."

Viele neue Sänger und Sängerinnen stellten regel- mäßig ihre neuesten Schallplatten in der Funkkantine vor. Damals gab es noch die aktuelle A- Seite, und die weniger bekannte B- Seite.

Mit Spannung erwartete ich sonntags die " Hitparade ", geprägt vom guten alten deutschen Schlager.

Klar, dass wir die neuesten Hits auf einem sog. "Tonbandgerät " , aufnahmen , und wehe- ein Moderator quatschte uns in die Musik rein....

Meine Eltern schimpften zwar jedesmal: " Nu mach mal die Hottentottenmusik aus" , oder: " Immer diese olle Negermusik", aber ich tat es trotzdem nicht....

Jedes halbe Jahr wurde in Essen oder Dortmund der " goldene Löwe" für das erfolgreichste Lied verliehen, und sonntag drauf dann zeitversetzt übertragen.
Auch wenn der erste Platz meistens an Roy Black ging,- spannend war es immer.


AFN Music DJ's

casey

Originalautogramm von
Horst Söllner, Immenreuth

Eine Stimme, die wir kaum ver- gessen werden. Er war der DJ
im AFN, der die TOP 40 jeden Samstag verkündet hat. AFN war einer der Sender, die gerade von jungen Leuten aufgesogen wurde, von den Musikern, weil sie sich hier, meist ohne Werbeunter- brechung sich auf dem Laufenden halten konnten, wenn man Englisch konnte, für die anderen gab es RIAS II.

Historisches zu AFN Radio

Die meisten Hörer hatte AFN Radio Anfang der 60er Jahre. AFN hat den Musikgeschmack in  Deutsch- land wohl auch entscheidend mitbestimmt. Spätestens in den 70ern aber wanderte das Interesse der Bevölkerung mehr in Richtung
(deutsches) Fernsehen und die Hörerzahl von AFN Radio nahm stark ab.

Mit dem Abzug der US-Truppen nach Ende des kalten Krieges schlossen auch viele AFN-Ein- richtungen, wie z.B. Stuttgart im April 1993 oder Berlin im Juli '94.

Im Laufe der Zeit hat AFN Einfluß auf das Leben von 11 bis 12 Millionen in Europa stationierten GI´s sowie vermutlich noch mehr europäischen Zuhören & Zu- schauern genommen. Genaue Zahlen wurden nie eröffentlicht, denn die Hörerzahlen von AFN Radio waren (und sind noch)
Militärgeheimnis.

( Quelle: Sinngemäß nach der Ausstellung "60 Jahre AFN" )

AFN Elvis
Billboard Werbung
WWerbesprüche,
die in den 70er Jahre jeder kannte



er kannte sie nicht, die Werbesprüche und Lieder in den 70 er Jahre. Es brauchte nur eine Sekunde eines Werbespots und alle sprachen bzw. sangen sie in meiner Familie mit:

Nichts geht über Bärenmarke,
Bärenmarke zum Kaffee.

Black & Decker, Black & Decker, Black & Decker....

Persil, das weiss man was man hat, guten Abend!

Mein Bac, dein Bac, unser Bac,
Bac ist für uns alle da.

Palmolive, sie baden gerade ihre Finger darin.

Mutti, Mutti, er hat überhaupt nicht gebohrt.

Hallo, Herr Kaiser!

Wenn einem soviel Gutes wiederfährt,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.
Im Asbach Uralt ist der geist des Weines.

Mars macht mobil
bei Arbeit Sport uns Spiel.

Komm doch, mit auf den Underberg...


HB Werbung

und das bekannteste:
Wer wird denn gleich in die Luft gehen?
Greife lieber zu HB!
dann geht alles wie von selbst. (siehe auch weiter unten)

Zwischen den Werbespots liefen kleine Trickfilme, im ZDF die Mainzelmännchen.

Aus Beat wird Pop



In der Pop-Musikszene herrschte ein kreatives Durch- und Miteinander vielfältigster Stile: Der Bogen spannte sich vom androgynen Glamrock, über den Progressive Rock, über den Disco Sound des „Saturday Night Fevers“ bis hin zum Underground.




In diesem Musikuniversum wandte ich mich – nach dem Abgang der besten Pop-Band der Welt , den BEATLES – dem Progressive Rock zu. Ich hörte ab nachmittags bis in den späten Abend hinein SWR 3, mit Frank Laufenberg und Karlheinz Kögel, den einzigen, die wirklich Musik für die Jugend machten.

Der Kofferplattenspieler – für eine Stereoanlage hatte ich kein Geld – brachte mich leicht kratzend zur „Dark Side of the Moon“ oder zu den „Pictures of an Exhibition“. Sogenannte „Konzeptalben“, mit langen Einzelstücken, die man nicht nur nebenbei laufen lassen konnte, sondern die einen auch zum Zuhören zwangen. Nicht alles verstand ich, vieles erschloss sich erst sehr viel später, im reifen Erwachsenenalter, beim Wiederhören.

Meinen ersten Urlaub ganz allein, mit 16, verbrachte ich in London, dem Mekka der Popkultur, wo denn sonst. Mit den anderen Jungs und Mädels, die ich in einem mit Jugendlichen überfüllten Zug kennengelernt hatte, zog ich jeden Tag von meinem Home Stay los, um diese brodelnde, damals schon multikulturelle Stadt zu erobern. Es gab Regeln in der britischen Familie, die ich selbstverständlich einhielt. Wir alle waren naiv und ziemlich harmlos. Von diesem London-Urlaub kam ich mehr anglophil denn je zurück.

England, Schottland und Irland sind noch heute meine liebsten Urlaubsziele. Nur dass das Interesse für Single Malts selbiges an aktueller Popmusik längst uberholt hat.



Als das Rauchen noch "gesellschaftsfähig" war



Ein Laster muss der Mensch ja haben
Es ist bestimmt schon jedem aufgefallen, dass man in den Filmen der 60er Jahre unheimlich viele Schauspieler sieht, die eine Zigarette im Mund haben.

Selbst im "Internationalen Frühschoppen" mit dem unver-gessenen Werner Höfer qualmte es im Studio oft wie bei einem Warenhausbrand.

Und Erik Ode als "Der Kommissar" hatte ich nie ohne Zigarette gesehen.

Früher wurde nicht vor den Folgen des Rauchens gewarnt, da war das Rauchen im Zeichen des immer noch anhaltenden "Wirtschaftswunders" das Symbol für die Erfolgreichen unserer Gesellschaft.

Was heute die Werbung für Handys ist, war früher die Zigarettenwerbung.

Da gab es noch den "Duft der großen weiten Welt" mit "Peter Styvesant" oder "Lord extra."
"Camel" gab es auch schon, aber bei den harten Kerlen war "Reval ohne Filter", "Eckstein", "Overstolz", "Orienta", "Roth Händle mit und ohne Filter"angesagt.

Irgendwann kamen dann auch die ersten Zigaretten speziell für die Frau heraus, extra schlank und lang:" KIM", in der rot-weissen Packung.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass eine Packung Zigaretten 1 DM kostete, wieviele da aber drin waren, dass weiss ich nicht mehr.